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Glaubensbekenntnis von 1689

 

KAPITEL 8: ?er Christus, den Mittler

1. Es gefiel1 Gott in seinem ewigen Vorsatz,2 den Herrn Jesus, seinen eingeborenen Sohn - gem? des ewigen Bundes, der zwischen beiden geschlossen wurde3 - zu erw?len und zu bestimmen, dass er Mittler zwischen Gott und Menschen,4 Prophet,5 Priester und K?ig,7 Haupt und Erl?er seiner Gemeinde,8 Erbe aller Dinge9 und Richter der Welt sei.10 Ihm hat er von Ewigkeit her ein Volk gegeben, das seine Nachkommenschaft sein sollte und von ihm zu seiner Zeit erl?t, berufen, gerechtfertigt, geheiligt und verherrlicht werden sollte.11

1. Jes 42,1; Joh 3,16
2. 1Petr 1,20
3. Ps 110,4; Hebr 7,21-22
4. 1Tim 2,5; Jes 42,1; 1Petr 1,19-20
5. Apg3,22
6. Hebr 5,5-6
7. Ps 2,6; Lk 1,33
8. Eph 1,22-23; 5,23
9. Hebr l,2
10. Apg 10,42; 17,31
11. R? 8,30; Joh 17,6; Jes 53,10; 1Kor 1,30

 

2. Der Sohn Gottes, die zweite Person in der Dreieinigkeit, ist wahrer und ewiger Gott, der Abglanz der Herrlichkeit des Vaters, von einem Wesen12 und gleich mit dem, der die Welt erschaffen hat und der alle Dinge, die er gemacht hat, erh?t und regiert.13 Als die F?le der Zeit gekommen war,14 nahm er die menschliche Natur mit all ihren wesentlichen Eigenschaften15 und allgemeinen Schwachheiten an,16 jedoch ohne S?de. 17 Er wurde durch den Heiligen Geist im Leib der Jungfrau Maria von ihrem menschlichen Wesen18 empfangen. Dies geschah, indem der Heilige Geist auf sie hernieder kam und die Kraft des H?hsten sie ?erschattete. Auf diese Weise wurde er von einer Frau aus dem Stamme Juda, aus der Nachkommenschaft Abrahams und Davids geboren, wie es die Schrift angek?digt hatte.19 So sind die beiden vollst?digen, vollkommenen und unterschiedlichen Naturen20 untrennbar in einer Person21 vereinigt, ohne Verwandlung, Zusammensetzung oder Vermischung. Diese Person ist wahrer Gott und wahrer Mensch,22 doch nur ein Christus, der einzige Mittler zwischen Gott und Menschen.23

12. Zu dem hier gebrauchten Begriff substance vgl. Kapitel 2, Anm. 40
13. Joh 8,58; Joh 1,1.18; 5,18; 20,28; R? 9,5; Tit 2,13; Hebr 1,8-9; Phil 2,5-6; 2Petr 1,1; 1Joh 5,20
14. Ga1 4,4
15. Leib: Hebr 10,5; Joh 1,14; Essen: Mt 11,19; Wachstum: Lk 2,40.52; Hebr 5,8-9; Leiden: Lk 22,44; Hebr 2,10; 5,8; 1Petr 3,18; 4,1; Tod: Mk 14,8; Mt 26,12; Joh 19,32-35; Gef?le: Mt 9,36; Mk 3,5; 10,14; Joh 11,35; Lk 10,21; 19,41; Versuchung: Mt 4,1-11; Hebr 4,15 verglichen mit Jak 1,13; Gebet: Lk 5,16; 6,12; 9,18.28.
16. Hunger: Mt 4,2; 21,18; Durst: Joh 4,7; 19,28; M?igkeit: Joh 4,6; Mt 8,24; Schwachheit: R? 8,3; Hebr 2,10.18; 5,8.
17. Jes 53,9; Joh 8,46; 14,30; 2Kor 5,21; Hebr 4,15; 7,26; 1Joh 3,5.
18. Zu dem hier gebrauchten Begriff substance vgl. Kapitel 2, Anm. 40.
19. Mt l,22-23; Lk 1,27.31.35; R? 1,34.
20. Die Gottheit und die Menschheit Jesu Christi.
21. Zu dem hier gebrauchten Begriff Person vgl. Kapitel 2, Anm. 36.
22. Apg 2,22; 1Tim 2,5.
23. R? 9,5; Phil 2,5-11; 1Tim 2,5.

 

3. Der Herr Jesus Christus - auf diese Weise in seiner menschlichen mit seiner g?tlichen Natur in der Person24 des Sohnes vereinigt - wurde ?er die Ma?n geheiligt und mit dem Heiligen Geist gesalbt.25 In ihm sind alle Sch?ze der Weisheit und Erkenntnis.26 Es gefiel dem Vater, dass in ihm alle F?le wohnen sollte,27 mit dem Ziel, dass er - heilig, unschuldig, unbefleckt28 und voller Gnade und Wahrheit29 - v?lig ausger?tet sei, um das Amt des Mittlers und B?gen auszuf?ren.30 Er hatte dieses Amt nicht selbst ergriffen, sondern wurde von seinem Vater dazu berufen.31 Dieser hat ihm auch alle Macht und alles Gericht in die Hand gegeben und ihn beauftragt, diese auszuf?ren.32

24. Zu dem hier gebrauchten Begriff Person vgl. Kapitel 2, Anm 36
25. Jes 11,1-2,Apg 10,38
26. Kol 2,3
27. Kol 1,19
28. Hebr 7,26
29. Joh 1,14
30. Hebr 7,22
31. Hebr 5,5-6
32. Joh 5,22.27; Mt 28,18; Apg 2,36

 

4. Dieses Amt hat der Herr Jesus v?lig freiwillig angenommen.33 Um es auszuf?ren, wurde er unter das Gesetz getan.34 Er erf?lte es vollst?dig.35 Er erlitt die Strafe, die wir verdient haben, die wir erdulden und erleiden h?ten sollen,36 indem er f? uns zur S?de und zum Fluch gemacht wurde.37 Er erduldete die bittersten Qualen an seiner Seele und die schmerzhaftesten Leiden an seinem Leib.38 Er wurde gekreuzigt und starb.39 Er blieb im Zustand des Todes, aber verweste nicht.40 Am dritten Tag ist er mit demselben Leib, in dem er gelitten hatte,41 von den Toten auferstanden,42 mit diesem fuhr er auch in den Himmel auf,43 sitzt dort zur Rechten seines Vaters und legt F?sprache ein.44 Von dort wird er wiederkommen, um Menschen und Engel am Ende der Welt zu richten.45

33. Ps 40,8-9 verglichen mit Hebr 10,5-10; Joh 10,18; Phil 2,8
34. Gal 4,4; Mt 3,15
35. Mt 3,15; 5,17.
36. Gal 3,13; Jes 53,6; lPetr 3,18
37. Mt 27,46; Gal 3,13; R? 8,3
38. Mt 26,37-38; 27,46; Lk 22,44
39. Phil 2,8
40. Apg 13,37
41. Joh 20,25.27
42. 1Kor 15,34
43. Mk 16,19; Apg 1,9-11
44. R? 8,34; Hebr 9,24
45. Apg 10,42; R? 14,9-10; Apg 1,11; 2Petr 2,4; Jud 6

 

5. Durch seinen vollkommenen Gehorsam und das Opfer seiner selbst, das er durch den ewigen Geist ein f? alle Mal Gott darbrachte,46 hat der Herr Jesus der Gerechtigkeit Gottes v?lige Gen?e geleistet.47 Damit hat er die Vers?nung bewirkt48 und ein ewiges Erbe im Himmelreich f? alle diejenigen erworben, welche ihm der Vater gegeben hat.49

46. Eph 5,2; Hebr 9,14.16; 10,10.14
47. R? 3,25-26; Hebr 2,17; 9,14; 10,14; 1Joh 2,2; 4,10
48. 2Kor 5,18-19; Kol 1,20
49. Joh 17,2; Hebr 9,15; Offb 5,9-10

 

6. Obwohl der Preis f? die Erl?ung von Christus vor seiner Menschwerdung nicht wirklich bezahlt worden war, so hatten die Erw?lten doch teil an dessen Geltung, Wirksamkeit und Nutzen zu allen aufeinanderfolgenden Zeiten seit Beginn der Welt,50 in und durch jene Verhei?ngen, Vorbilder und Opfer, in denen er geoffenbart wurde und die darauf hindeuteten, dass er der Nachkomme sei, der den Kopf der Schlange zertreten sollte,51 und das Lamm, das schon immer von Gott als Opfer vorgesehen war,52 derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.53

50. Gal 3,5-14; 4,4-5; R? 4,1-9
51. 1Mose 3,15; R? 16,20; 1Petr 1,10-11
52. Offb 13,8
53. Hebr 13,8

 

7. Christus handelt im Werk der Mittlerschaft nach beiden Naturen, durch jede Natur so, wie es ihr selbst entspricht; doch wegen der Einheit der Person54 wird in der Schrift manchmal das, was zur einen Natur geh?t, der Person zugeschrieben, die als die andere Natur bezeichnet wird.55

54. Zu dem hier gebrauchten Begriff Person vgl. Kapitel 2, Anm 36
55. Apg 20,28; Joh 3,13

 

8. Auf all diejenigen, f? welche Christus die ewige Erl?ung erworben hat, wendet er sie sicher und wirksam an und l?st sie daran teilhaben.56 Dabei tritt er f? sie als F?sprecher ein,57 vereint sie durch seinen Geist mit sich selbst,58 offenbart ihnen in und durch sein Wort das Geheimnis der Erl?ung,59 bringt sie dazu, zu glauben und gehorsam zu sein,60 regiert ihre Herzen durch sein Wort und seinen Geist61 und ?erwindet durch seine allm?htige Kraft und Weisheit alle ihre Feinde.62 Dies tut er auf eine Art und Weise, die v?lig seiner wunderbaren und unerforschlichen F?ung entspricht,63 und s?tlich aus freier und vollkommener Gnade, ohne dass irgendeine Voraussetzung, um die Gnade herbei zu f?ren, in den Erl?ten vorhergesehen wurde.64

56. Joh 6,37.39; 10,15-16; R? 5,10
57. Joh 17,9; 1Joh 2,1-2; R? 8,34; Hebr 7,25; 9,24
58. R?8,l-2
59. Joh 15,13.15; 17,6; Eph 1,7-9
60. Joh 17,6;Eph 1,9; 1Joh 5,20
61. Joh 14,16-17; 17,17; R? 8,9.14
62. Ps 110,1; 1Kor 15,25-26; Kol 2,15
63. Eph 1,9-11
64. 1Joh 1,8 verglichen mit 3,8; Eph 1,5.7-11

 

9. Dieses Amt des Mittlers zwischen Gott und Menschen hat allein Christus inne, denn er ist der Prophet, Priester und K?ig der Gemeinde Gottes. Es darf weder ganz noch teilweise von ihm auf irgend jemand anderen ?ertragen werden.65

65. 1Tim 2,5.

 

10. Diese Anzahl und Anordnung von ?tern ist notwendig, denn hinsichtlich unserer Unwissenheit brauchen wir sein prophetisches Amt,66 hinsichtlich unserer Entfremdung von Gott und der Unvollkommenheit selbst unserer besten Dienste brauchen wir sein priesterliches Amt, um uns zu vers?nen und uns Gott annehmbar darzustellen;67 hinsichtlich unserer Abneigung und vollkommenen Unf?igkeit, zu Gott umzukehren, und zu unserem Schutz und unserer Sicherheit vor unseren geistlichen Feinden brauchen wir sein k?igliches Amt, damit er uns ?erf?rt, unterwirft, zu sich zieht, aufrecht erh?t, rettet und f? sein himmlisches K?igreich bewahrt.68

66. Joh 1,18.
67. Gal 5,17; Kol 1,21-22; Hebr 10,19-21.
68. Joh 16,8; Ps 110,3; Lk 1,74-75

 
 
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